Leseprobe aus dem 5.Kapitel des ersten Buches, wo Deyla Taek das erste Mal sieht : 

 

Amesol

Ein Herzschlag,

nicht seiner, aber doch sein,

Rief ihn, lockte ihn, drängte ihn,

der Bestimmung zu folgen,

die ihn band,

Vorsichtig setzte er einen Schritt in das Nichts,

und sie stand vor ihm,

wie als wäre sie schon immer da gewesen,

mit einem Mal sehnte sich alles in ihm,

zu ihr zu gelangen,

der Herzschlag trieb ihn voran, ihr Herzschlag,

der zu ihm gehörte,

mit aller Kraft zerbiss er die Fesseln,

war einen Moment unendlich frei im Nichts,

dann formte sich eine Gestalt in der Formenverschlingenden Dunkelheit,

ein schwarzgezeichnetes Gesicht, leuchtend weiß,

und fesselte ihn an sich.

 

Anscheinend hatte sie das mit ihrer Großmutter doch sehr arg mitgenommen, so ist sie sonst nie. Sie ließ mich einfach allein zurück, obwohl sie von Frau Trilan eindeutig den Befehl hatte, mich auf keinen Fall allein zulassen. Mein Glück, Saleona glaubte so wieso nicht, dass ich verrückt wäre, dazu kannte sie mich nämlich fiel zu lange. Oder es lag doch an mir, vieleicht hatte ich sie vergrault, weil ich so in Gedanken gewesen war…Ich dachte noch eine Weile über Saleonas verhalten nach als ich merkte wie das Gefühl sich wieder meldete. Es war ein eigenartiges Ziehen, und das in eine bestimmte Richtung. Da ich jetzt allein war, konzentrierte ich mich nur noch darauf und versuchte zu verstehen, was es bedeutete. Es wollte mir etwas zeigen, das war mir klar, aber was? Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin setzte ich mich in Bewegung und ging die Gasse weiter an der Stadtmauer entlang. Die Hitze machte mir zu schaffen, denn in den engen Gassen staute sich die Luft. Zum Glück waren heute die meisten Menschen auf den Markt. Nur eine Katze schaute mir neugierig hinterher, als ich an ihr vorbeilief. Nachdem ich schon fast auf dem Markt war, lehnte ich mich schwer atmend in einen dämmrigen Hauseingang. Jetzt in der Mittagsstunde, konnte man die schwere feuchte Schwüle kaum aushalten. Die Kleidung klebte einem am Körper und es war, wie als würde man mit jedem Atemzug weniger Luft bekommen. Plötzlich begann mein ganzer Körper zu prickeln und das Gefühl veränderte sich auf einmal… Es war nicht länger wie ein ziehen… es wurde zu einer Art… Herzschlag der genau zu meinem passte und mit seinem Rhythmus meinen vollendet ergänzte. Kurz lauschte ich verblüfft und erfreut?! nur diesem neuem Geräusch, dann lief ich eilig weiter und als ich um die Ecke bog stand ich auf dem Marktplatz auf dem farbenfrohes lautes Getümmel herrschte und auf einmal wurde ich panisch. Ich spürte zwar klar und deutlich diesen Herzschlag aber wie sollte ich in dem Chaos nur das finden was das Gefühl verursacht?! Ich schloss die Augen und versuchte zu ergründen wohin mich dieser Herzschlag zog. Es fühlte sich an wie als wäre ich fast am Ziel. Aber was war das Ziel? Verzweifelt stürzte ich mich in das Getümmel. Ich kam an köstlich duftenden Gewürzständen, Gebäckständen, Tuchhändlern, Akrobaten und Leuten aus allen Teilen Goaterras vorbei, aber das alles sah ich nicht. ich konzentrierte mich nur noch darauf dem Gefühl zu folgen und merkte deshalb auch nicht sofort, dass das Gedränge nachließ und es bedeutend ruhiger wurde. Ich hob den Kopf, das konnte nur eins heißen …der Adel kam. Der Stadtfürst kam zu größeren Marktagen mit seinem Gefolge auf den Markt und da er sehr beliebt war wurde ihm auch mehr als gebührend Ehre erwiesen. Ich hatte Glück das ich von der gegenüberliegenden Seite des Marktes kamen, sonst wäre ich vermutlich nicht mehr sehr weit gekommen, denn die ganze Menge drängte dahin um den Adel gebührend zu begrüßen.Ich hielt mich am Rand des Platzes, um eine besseren Überblick zu haben als ich ihn sah...

copyright by Frances Kunze, 2011 

Leseproben

 

Prolog

Das Funkeln in seinen Augen,

wild, frei, wutentbrannt,

auf Rache gesinnt, durch Liebe zerstört,

im Geist vereint.

Ist seine Kraft,

Zum töten geballt,

ist des Tigers wilde Macht.

 

Aus den Sammlungen des Dorjee Sherab,

Wächter des unwandelbaren Wissens

 

Die Ebene lag verlassen da und nicht ein Lufthauch berührte die ausgedörrten Grasflächen. Trotz das es eine sternenklare Nacht war, lag eine gewitterdrohende  Schwüle in der Luft und am Horizont zogen dunkle Wolkenberge auf. Stumm und in rasender, gehetzter Geschwindigkeit bedeckten sie den restlichen Himmel über der unendlich weiten Fläche mit aufgewühlten, finsteren, schwarzen Todesboten. Wie ein schweres Leichentuch, nur durch eine einzige Lücke unterbrochen lag es drückend über der trockenen Erde. Als durch diese winzige Lücke zwischen den pechschwarzen Wolken sich ein schmaler, verlorener Streifen silbernes Licht stahl, konnte er nicht wissen, dass er den Anfang eines neuen Zeitalters beleuchtete.

Das schwache Licht ließ zu, dass man ein gigantisches Zeltlager ausmachen konnte, welches sich zwischen mehreren hochragenden, schmalen Felsen ausbreitete.

Auf jedem dieser Felsen stand ein Soldat, jeder von ihnen in einer silberglänzenden, mit Symbolen verzierten Rüstung und mit einem langen schmalen, weißen Horn in der Hand.

Sie schauten alle gen Westen, in die Dunkelheit und schienen auf etwas zu warten.

Nur auf einem einzigen Felsen war niemand, der, der direkt an der Front des Lagers stand.

Der erste Donner grollte und ließ das Land erbeben.

Wie als wäre das ein markerschütterndes Kommando gewesen, sprengte aus dem scheinbar stillen Lager ein mächtiger weißer Tiger und erklomm den letzten unbesetzten Felsen. Er trug eine Rüstung, die subtil in der Düsternis schimmerte und schaute konzentriert in dieselbe Richtung wie die Soldaten, die keineswegs verängstigt wirkten, angesichts dieses wilden Tieres.

Der Blick, mit dem dieser Tiger die Finsternis zu durchbohren schien, war nicht der eines normalen Tigers. In diesem Blick lagen tiefe Trauer, unendliches Leid und eine gnadenlose, wilde Wut.

Seine Flanken bebten unter dem Metall und er hob witternd den Kopf in die Höhe. Er schien vor innerer Anspannung zu zittern, als er die spannungsgeladene, feuchte Luft einatmete. Diese Luft trug ihm eine Botschaft herbei, die ihn zusammenzucken ließ und

angespannt  wandte er den Kopf und sah zu seinem Lager und den Soldaten auf den Felsen zurück, nickte kurz, worauf diese ihre Hörner nahmen und einen langen, weit tragenden Ton, der über das Land hallte, erklingen ließen.

Dieser Ton wurde von einem animalischen Brüllen beantwortet, was aus der Dunkelheit im Westen der Ebene zu dringen schien und den Tiger auf den Felsen erschauern ließ.

Er schloss kurz die Augen, spannte alle Muskeln an, atmete tief ein und sprang mit einem ebenso ohrenbetäubenden Brüllen von dem Felsen, gerade in dem Moment, wo der Lichtstrahl erlosch und nur noch die grünen Augen des Tigers die Dunkelheit durchschnitten.

Als er vor dem Felsen landete, wandte er nochmals den Kopf zurück und auf einmal begannen sich die Schatten zwischen den Felsen zu verfestigen und sich als Heer herauszustellen.

Und noch mindestens ein halbes Dutzend weitere Tiger waren darunter.

Der weiße Tiger knurrte kurz und scharf, dann schien er nur noch auf die dichte Finsternis vor ihm zu achten.

Ein zweiter Donner grollte, gefolgt von einem grellen Blitz, der die Dunkelheit erhellte und ein weiteres Lager weit im Westen offenbarte.

Genau da, woher das animalische Brüllen kam, das den Hörnern geantwortet hatte.

Der weißer Tiger atmete aus, knurrte leise und bedrohlich und stürmte in langen, kraftvollen Sätzen über die Ebene, die  immer öfter von Blitzen erhellt wurde.

Die ersten großen, kalten Regentropfen trommelten im Gleichtakt mit den Pfoten des Tigers auf den Boden, zu denen sich noch ein zweiter Takt mischte.

Ein anderer, brauner Tiger verließ in einer ebenso unglaublichen Geschwindigkeit das zweite Lager und die Dunkelheit im Westen und hielt genau auf den weißen Tiger zu.

Dieser warf den Kopf zurück und brüllte wutentbrannt seine Drohung dem Feind entgegen.

Je näher die Tiger sich kamen, desto schlimmer tobte das Gewitter, ein Kampf der Elemente, aber die Tiger schien das nicht zu stören, mehr noch es schien ihnen Kraft zu geben und sie wurden noch schneller, als es irgend möglich schien.

Man sah nur noch einen schwarzen und einen weißen Schemen.

Plötzlich war da nur noch das Gesicht des braunen Tigers, vor Wut verzerrt, mit grünen Augen, in denen kurz Verwirrung aufflackerte…

copyright by Frances Kunze, 2011

 

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Spruch der Woche

  

Am Ende wird alles gut....

Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende. 

Offizieller Buchtrailer auf Youtube:

So...ich habe mich mal vor einiger Zeit hingesetzt und einen Buchtrailer zu dem 

ersten Teil von Königswächer gemacht.

Schaut ihn euch doch ruhig mal an :)

www.youtube.com/watch?v=01-53sT1axQ

 

Lustiger Satz aus dem Buch

„Ich habe doch nicht etwa Tigerstreifen im Gesicht…?!“, fragte ich erschrocken.  

Keenan schüttelte den Kopf und ich war kurz erleichtert.

„ Nee, nicht nur im Gesicht…überall.“

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Amesol - Seelenverwandter

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